Dienstag, 19. März 2013

Kvelertak - MEIR

Jo, so richtig erfassen kann ich das Album immernoch nicht. Das Album kommt ja erst am 22. so richtig raus, aber ich hab die Band am Sonntag live gesehen und mir das Album da mal gekauft. Kvelertak haben sich verändert. Es ist immernoch eine verrückte, ausgeflippte Band, aber sie wirken etwas geordneter und vieeeel mehr auf Rockmusik getrimmt. Es gibt natürlich immernoch Black Metal und Blastbeats, aber vom Gesamtcharakter ist "MEIR" eher ein buntes, modernes Rock-Album. Im Vergleich zum sehr direkten und eingängigen Debüt ist die neue Scheibe fast schon progressiv, und definitiv kein Sofortzünder. In Sachen Artwork und Studio verlässt man sich auf das, was schon auf dem Debüt funktionierte; für das geniale Artwork ist wieder mal John Baizly von Baroness zuständig, und die Band besuchte für die Aufnahmen wieder dasselbe Studio, in dem auch "Kvelertak" eingespielt wurde.




Die Vocals sind unheimlich variabler, Erlend haut teiweise eine garnicht mal so dreckige Hard Rock Stimme hin, der Mann begeistert noch mehr als auf dem Debüt oder dem "Westcoast Holocaust" Demo. Von jenem Demo hat es auch eine Neuaufnahme des Tracks "Snilepisk" auf die Platte geschafft. Man merkt, dass die Band nicht stagnieren möchte. Man traut sich mehr, sowohl in Sachen Melodie und Ohrwurm-Faktor (streckenweise ultra cheesy was die Bande fabriziert) als auch in Sachen Blastbeats, es ist sogar ein astreiner Immortal-Black Metal Part auf dem Album vertreten. Generell ist aber viel weniger Metal und Hardcore zu hören, irgendwie hat sich übertrieben viel schweißiger dicke-Hose-Hard-Rock eingeschlichen. Die Stücke bleiben bis auf die Singe-Auskopplung "Bruane Brenn" zwar kaum im Ohr, aber dennoch gibts es extrem starke Tracks wie "Nekrokosmos". Ich merke grad selbst dass ich das Album noch nicht oft genug gehört habe, um hier ne anständige Besprechung zu schreiben, aber ihr könnt euch das Album ja einfach schonmal im Stream anhören. Und unbedingt das Album als CD oder LP ergattern.

Freitag, 15. März 2013

Akela - The Void (2013)





Tracklist

1. Exhaust Pipe Dreams
2. Reminder
3. The Void
4. Homecoming / Echoes

Diese 17 Minuten atmosphärischer Post-Hardcore haben es in sich. Akela aus Nordrhein-Westfalen bringen mit musikalischer und lyrischer Emotionalität, stimmungsvollen Klangwelten, einer wuchtigen Produktion und einem unglaublichen Konzept in dieser kurzen Zeit auf den Punkt, was eine herausragende Scheibe ausmacht. Ich habe das Teil wirklich in der letzten Woche tausendmal gehört und finde bisher keinen Kritikpunkt. Die Musik ist bis auf einige etwas sludgige Passagen eigentlich eher melodisch oder vertrackt als brutal, das emotionale Gebrülle von Sänger Samuel (supernetter Typ übrigens) hält die zum Teil fast schon ausufernden Kompositionen zusammen. Vorhersehbar ist hier kaum etwas, dennoch wirkt alles wie aus einem Guss, die Rhythmik sorgt im Zusammenspiel mit den verrückten Riffs für eine konstante Achterbahnfahrt, die durch etwas entspanntere, aber dennoch intensive Momente aufgelockert wird. Wirklich Dope wird das ganze aber für mich durch die Texte. Hinter "The Void" steckt ein Konzept, wie es tonnenschwerer nicht sein könnte; anhand eines Familienvaters, der sich in seiner Garage an den Autoabgasen erstickt, werden verschiedenste Themen behandelt. Verlorene Hoffnung des Selbstmörders in "Exhaust Pipe Dreams", Verlust und Verzweiflung  in "Reminder", das Verarbeiten von Tragödien in "The Void", und in "Homecoming / Echoes" Identitätsverlust. Die weitreichenden Folgen für die Familie werden intensiv geschildert. Die Länge der Stücke ist auch perfekt gesetzt, kein Part ist zuviel, keine Passage zu lang oder zu kurz gehalten, das hohe Emotionale Level wird durchweg gehalten und die Band hat nach dem zum Teil etwas kruden "Orientation" ihren absolut eigenen Stil gefunden. Und jetzt schaut euch nochmal das Cover an...

"His Heart sinks, drowning in Memories and the nauseating Stench of Exhaust Fumes. Back when he knew that the Wind was made by the Trees waving their Leaves. Before he was pressed in a Form that he never fit in. Back before they crushed all his Dreams. Before he put himself in that Seat. Keep the Engine running and the Windows rolled and the Doors closed. Give Up. In his Dreams he still flies Kites, and he's still riding his Bike, oblivious of the Worries of the World, but he's already on the road that led him to his Garage where Exhaust Fumes stop his Heart. In his Dreams he still flies Kites in the Light of faded Days. In his Dreams he rides his Bike, but all the Street have changed their Faces, and he wonders when did he choose the Path that led him to his Demise." 

Das Teil ist als schicke LP  in Rot oder Blau und als stark limitierte CD's erhältlich, ich hab gesehen dass die Scheibe sogar bei Nuclear Blast zu erwerben ist. Ansonsten checkt Facebook oder die Page, wer noch auf Myspace rumturnt kann die Bande da auch anhören und befreunden, Midsummer Records  und deren Shop (Akela Zeug hier kaufen!) sind auch einen Blick und auf Facebook ein Like wert.




Dienstag, 12. März 2013

Never Grown Up - Long Way Home (2013)

Never Grown Up sind eine Hardcore Band aus Geldern (Nordrhein-Westfalen). Ende 2011 gegründet. Keine Ahnung was die Jungs in der Zeit gemacht haben, ich bin nämlich erst durch einen Post zur ersten EP "Long Way Home" in einer Facebookgruppe auf die Band aufmerksam geworden. Ein Kumpel von mir schien die zu kennen und ich hörte mal rein. Sehr geiles Zeug, dachte ich mir und nachdem ich die CD bestellt und erhalten hatte, war diese Rezi eigentlich lange überfällig. Zunächst die Eckdaten; 7 Tracks, 23 Minuten, das Genre ist mit Melodic Hardcore ganz gut beschrieben, ein paar kernige Hardcore Riffs alter Schule sind schon auch noch drin. Also kein Hipsterposthardcore (wobei das auch ne klasse Richtung ist), sondern schon Melodische Musik auf dem Fundament von Hardcore und Punkrock.

1. Rip It Out
2. Dear Love
3. Was It Worth It
4. Colours
5. How The World Turns
6. Days
7. Long Way Home


Das Album erfindet das Genre nicht neu, aber die Band schafft es, ganz klar eigene Duftnoten zu setzen, und trotzdem dem Trademark einer Melodic Hardcore Band in allen Belangen gerecht zu werden. Linientreu und doch innovativ. Die Vocals sind schlichtes Hardcore Gebrüll, gelegentlich kommen Gangshouts und sporadisch auch Clean-Vocals zum Einsatz. Verschiedene Härtegrade werden beackert, bis auf den Opener sind aber keine komplett harten Songs dabei, die eher melodische Seite wird bevorzugt bedient. Mal rockig, mal melodisch mitreißend, aber immer leidenschaftlich, so würde ich es beschreiben. Der Mix ist angenehm, keineswegs aufgeblasen, aber auch nicht zu dünn. Etwas Luft nach oben ist noch da, aber zu meckern gibts hier wirklich nichts. Die Band scheint super eingespielt zu sein, in mitreißenden Stücken wie "How the World Turns" oder dem wirklich göttlichen "Days" drängt sich kein Element in den Vordergrund, sondern es entsteht ein harmonisches Ganzes. Das ist es auch, was NGU endgültige Daseinberechtigung verleiht; einen superben Flow und so durchdachte Strukturen mit auf den ersten Blick sehr simpler Musik wie Hardcore und Punkrock zu verbinden und dabei noch die verschiedenen Strömungen des Genres einzubringen, ist mehr als eine Durchschnittsleistung. Einziger Kritikpunkt ist vielleicht der Sound der Bassdrum, der noch zu fremd im Vergleich zum restlichen Soundgewand wirkt. Aber ich kritisiere eigentlich immer den Bassdrumsound, nur der Fairness halber. Und vielleicht  noch ein Kritikpunkt ist das die Vocals irgendwie keine Akzente setzten, die sind zwar absolut gut gemacht, könnten aber doch noch variabler sein. Etwas in den Hintergrund gemischt sind sie in meinen Ohren auch. Wobei ich es cool finde das hier mal auf Cleane Vocals als tragendes Element verzichtet wurde, bringt dem ganzen noch etwas mehr Hardcore Vibes. Unterm Strich; vielseitige und stabile Arbeit, die streckenweise sogar verdammt innovativ ist, aber auch einfach durchgehend Spaß macht, und die letzten drei Tracks sind wirklich verdammt schöne Meisterwerke, die das Scheibchen mit einem sehr guten Gefühl beenden. Leidenschaftlicher Hardcore?! Na logo!

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Michel's Possession - Demonic Ressurection EP



Remember my last Review?

This time, it's again a Band from Indonesia - Michel's Possession. I found them because their Singer is also the Singer of Genocide, so if you had a listen to their "Human Scum" EP you might be interested in listening to Michel's Possesion's recent EP. The Band mixes modern melodic  death metal / metalcore with with kind of Iron Maiden like Guitars. But Widi still does his grindcore sceams and growls. So if I had to describe the Band in one sentence I'd say "Total catchy and melodic Death Metal for Iron Maiden Fans". It's not surprise they covered "Be quick or be dead". They may need more time to make their sound perfect, but anyway this is a pretty cool first Release!

Download it! 

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Genocide - Human Scum

CD Review Genocide  - Human Scum EP

Metal und seine Subgenres haben längst den die ganze Welt erobert. Aus Indonesien kommen viele Bands, die sich Metal, Hardcore oder Punk aus die Fahnen geschrieben haben. Oder, wie Wormrot oder eben Genocide, dem Grindcore. Die Truppe zelebriert auf ihrer ersten EP „Human Scum“ rumpeligen Grind mit rauem Sound, sehr abwechslungsreichen Gesang zwischen Growls, Screams und Pig Squeals, und einer guten Mischung aus schnellen und mittelschnellen Passagen. Einige eher eingängie Parts lockern das Ganze auf, dennoch ist das ganze „brutal as fuck“, weniger auf die technische Art und Weise, sondern vor allem mir direkter, roher Musik!

Genocide rotzen hier in 10 Minuten ein äußerst beeindruckendes Debüt runter, ich freue mich schon mehr von der Band zu hören!

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Metal and its subgenres have already conquered the whole world. In Indonesia, there are many bands playing metal, hardcore, or punk. You can also find pretty nice Grindcore Bands, for example Wormrot or Genocide. On their first EP "Human Scum", the four Guys play restless grind with raw sound, very varied vocals between growls, screams and Pigsquals, and a good mix of fast and medium fast passages. Some more catchy parts loosen the whole thing up, yet the whole  EP is "brutal as fuck", less on the technical way, but the raw, ugly and agrressive way.


Genocide run through a very impressive debut in 10 Minutes, I'm looking forward to hear more from the band!

Punkte: 7/10

Tracklist:

1.      Beginning of the outbreak
2.      Jiwa kotor yang termuntah
3.      Beside Torture and my fucking Pleasure
4.      Lamia
5.      Grind or Die
6.      Rest in Fuck

Stories of a Dark Soul - Blutige Pfade (Demo)

Joar!

Es gibt wieder eine kleine Rezension von mir. Diesmal stelle ich das "Blutige Pfade" Demo des Ein-Mensch-Projektes "Stories of a dark Soul", Kopf dahinter ist "Dark Cursed Spirit", der bis auf die Drums alles selbst gespielt und komponiert hat.  Das Teil wurde irgendwann Anfang Januar in Eigenregie veröffentlicht und enthält 4 Stücke zwischen Dark / Black Metal, Gothic Metal und einer winzigen Prise von rockigem Death Metal, sowie Intro und Outro im Neoklassik Stil.

Zunächst die Tracklist und einen Kommentar zu den Liedern

1.Intro

Das Intro und das Outro dieser Scheibe bestehen beide aus Stimmigen Klavierkompositionen, die die Atmosphäre der restlichen Stücke gut einleitet bzw ausklingen lässt. Wem das besonders gefällt, sollte auch dem reinen Klassikprojekt von DCS, "Miro" (früher "Miro Klavier"), ein Ohr widmen.


2. Der Hinterhalt

Klingt verdammt norwegisch, und ist das Stück auf dem Release, dass am stärksten im Black Metal verwurzelt ist. Wobei der Track zwar "dark as fuck" ist, hat es eine gewisse rockige Kante, und ist gottlob kein 08/15 Stück, dass sich nur auf die Standard Black Metal Riffs stürzt. Der ziemlich interessante Text wird größtenteils krächzend vorgetragen, einmal wird ein Part durch einen eher gesprochenen Satz aufgelockert. Starker Einstieg.

"Ein Mittel, für BLUTMAGIE!"


3. Gefangen

Wenn "Der Hinterhalt" das Black Metal Stück auf dieser Scheibe ist, dann ist "Gefangen" der Death Metal Song. Wobei hier keine Blastbeats gespielt werden, sondern eher mit einer gewissen Kaltschnäuzigkeit tiefe Riffs stoisch und gemäß dem Motto "Weniger ist mehr, Stumpf ist Trumpf", nur das nötigste gebracht wird, um die Nackenmuskulatur des Zuhörers anzuregen. Hatte den Track schon in einer älteren Version auf dem BMD Sampler gehört und herbe gefeiert, im dreckigen Death'n'Roll Stil rollt das Lied mit Leichtigkeit alles um, während DCS eine sehr anständige Growl-Performance hinlegt, und auch hier mit einem Clean-Part eine ziemlich gute Figur macht. Superb, so langsam wird mir die Scheibe sehr symphatisch!

"Blut, ist der Schlüssel, zur Kontrolle!"


4. Unterdrückung

Keyboards, Death Metal Riffs, und wieder ein interessanter Text. Finde das Ende des Liedes etwas unelegant gestaltet, aber ansonsten gibts hier nichts zu meckern, gutes Lied, das den Härtegrad minimal runter schraubt, was im Gesamtkontext auch Sinn macht, denn das folgende Stück fällt ziemlich raus.


5. Gedanken

Clean Vocals, eine traurig-melancholische Keyboardmelodie, getragener, langsamer Rhymtmus, düstere Gitarrenmelodien, hier ist nix mit Kalter Schnauze und harten Riffs. Überraschend und im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, aber dann eigentlich ziemlich stark. Ich feier auch hier die Stimme des Herrn DCS ab, sehr gelungen, auch wenn Szene-Trveheimer wegen dem Gothic-lastigen Touch wahrscheinlich das Kotzen kriegen. Und, ich denke, das macht dem Urheber dieser Musik garnichts aus.


6. Outro

Im Grunde gibts hier dasselbe zu sagen wie beim Intro.


Zum Sound; für eine selbstorganisierte Aufnahme ist das mehr als amtlich, streckenweise gehen zwar Details im Drumsound verloren, aber das Gesamtbild ist stimmig, klingt lebend und organisch und haut rein wenns reinhauen soll.

Fazit; Eine spannende Scheibe für den offenen Metal-Fan.

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Hey.
Kurz was zu diesem Blog und warum und wer und wozu.

Ich war Rezensionist für die inzwischen inaktive Totenruf Wortschmiede, und habe dannach und zwischendurch auf meinem Privatblog kleine Bewertungen zu Demos und Alben befreundeter Bands veröffentlicht. Inzwischen bin ich aber der Ansicht, dass die Rezensionen auf meinem Privatblog zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und der Mix aus sehr intimen Posts und eher lockeren Plattenrezis nicht so gut kommt. Deswegen der Blog hier. Außerdem ist der Schall und Rauch Blog auch offen für Rezensionsnachfragen jeglicher Musikrichtung. Schreibt mir einfach ne Mail. Ich werde zunächst die alten Rezensionen aus dem anderen Blog übertragen. Ich werde überwiegend in Deutsch schreiben, wenn ich aber Rezensionen für Band schreibe, die kein Deutsch sprechen, kann das schonmal Englisch sein.

Ach, und checkt mal meinen Vinylblog aus!